Jetzt ist es endlich sicher: Die 18 Schulgesundheitsfachkräfte an 27 Modellschulen im Land Brandenburg werden auch im kommenden Jahr die Kinder und Jugendlichen gesundheitlich beraten und unterstützen. Am gestrigen Donnerstagnachmittag stimmte der Brandenburger Landtag dem Haushaltsentwurf und damit der weiteren Finanzierung des wichtigen und zukunftsweisenden Projektes um ein Jahr zu.
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"Wir freuen uns sehr, dass dies trotz der angespannten Pandemie-Lage gelungen ist,“ sagte die Vorstandsvorsitzende des AWO Bezirksverbandes Potsdam e.V., Angela Schweers. Der AWO Bezirksverband ist Projektträger des Modellprojektes. „Seit mehr als zehn Jahren fordern wir den Einsatz von „Schulkrankenschwestern“ an allen Schulen. 2021 müssen jetzt für die Verstetigung die Weichen gestellt werden.“ Schweers dankte zugleich den Schulgesundheitsfachkräften für ihre Geduld. Sie hätten sich trotz der spät erfolgten endgültigen Entscheidung durch den Landtag nicht auf andere Stellen beworben. Das sei nicht selbstverständlich gewesen.
Wichtigste Ziele des Modellprojektes im kommenden Jahr sind nach Angaben von Projektleiterin Gudrun Braksch die Festlegungen, ob und gegebenenfalls wie eine Überführung in die Regelfinanzierung ab 2022 möglich ist. „Außerdem muss geklärt werden, wo die Fachaufsicht erfolgen soll und ob die Weiterbildung von examinierten Gesundheits- und Kinder-/Krankenpflegekräften zu Schulgesundheitsfachkräften im Gesetz über die Weiterbildung des Landes Brandenburg aufgenommen werden kann“, sagte sie. Schließlich müssen die Evaluationen und Gutachten ausgewertet werden. Dazu ist eine Fachveranstaltung im ersten Halbjahr 2021 in Potsdam geplant.
Der AWO Bezirksverband Potsdam e.V. fordert bereits seit 2009 den Einsatz von Schulgesundheitsfachkräften an allen Schulen. 2015 wurde dazu eine Machbarkeitsstudie erstellt (Projektphase I) und 2015/2016 ein Curriculum zur Weiterbildung von Gesundheits- und Kinder-/Krankenpflegekräften zu Schulgesundheitsfachkräften (Projektphase II) entwickelt. Das Curriculum wurde evaluiert und 2018 überarbeitet. Seit Februar 2017 wird der Einsatz von Schulgesundheitsfachkräften an Schulen im Land Brandenburg erprobt (Projektphase III und IV). Projektpartner sind das Brandenburger Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz, das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, die AOK Nordost und die Unfallkasse Brandenburg.
Schulgesundheitsfachkräfte sind vor allem bei Verletzungen oder Erkrankungen der Kinder und Jugendlichen in der Schule schnell zur Stelle. Sie beraten in Gesundheitsfragen von der richtigen Ernährung bis zu ausreichender Bewegung, unterstützen die Kinder- und Jugendgesundheitsdienste (KJGD) der Kommunen und betreuen chronisch kranke Kinder in den Schulen. Sie sind Ansprechpartner und Vertrauensperson und haben ein inner- und außerschulisches Netzwerk zu Kooperationspartnern im Gesundheits- und Bildungsbereich aufgebaut. Besondere Beachtung finden bei der Arbeit der Schulgesundheitsfachkräfte Kinder aus Familien, die auf Grund ihrer finanziellen Lage Schwierigkeiten haben. Aktuell sind 18 Schulgesundheitsfachkräfte an 27 Modellschulen in neun Regionen im Land Brandenburg im Einsatz.
Seit kurzem liegt ein gemeinsames Arbeitspapier vor, das die Tätigkeiten von Schulkrankenschwestern beschreibt. Das Papier – als Kurz- und als Langfassung - soll eine ...
... sie Gesundheit und Bildungserfolg miteinander verbinden und damit die Chancengleichheit der Kinder und Jugendlichen verbessern. Und Schulkrankenschwestern wirken, weil sie ...